Mit Morbus Bechterew zum Marathon
Mittwoch, 28. Dezember 2011
27,889 Km bis an die psychische und physische Höchstgrenze
Langer Lauf ab 14 Uhr, alles gegeben.



Eins kann ich allerdings sagen. Ich bin ans absolute Maximum gegangen und mich auf den letzten 5 Km gefragt was ich da eigentlich mache.

Mein Lauf begann gegen 13 Uhr mit meinem neuen Trinkrucksack. Bis ich in einen halbwegs ertragbaren Rhytmus kam war schon locker eine Stunde rum und schon anfangs kamen mir die Gedanken den Lauf abzubrechen.

Nicht wirklich habe ich daran geglaubt die 28 Km heute zu schaffen aber was muss das muss wenn man ein Ziel hat dachte ich mir.

Ich habe mich dann einfach nur auf meine Laufeinheit konzentriert die anfangs auf 3 Min 30 Sekunden eingestellt war.

Immer wieder habe ich mir gedacht das einfach nur der nächste Lauf zählt und ich mich mental von Lauf zu Lauf steigern werde was dann irgendwann der Fall war.

Mein Rhytmus wurde besser, die Atmung passte zum Laufstil und ausserdem war ich irgendwann am Arsch der Welt.

Kein Geld mitgenommen ( keine Handy ) keine Möglichkeit einen Bus zu nehmen also weiterlaufen.

Schlage Minuten kaputt manchmal Sekunden einfach weitermachen. Heute war definitiv kein Tag zum Laufen aber wenn Dir das beim Marathon passiert kannst Du auch nicht ein Taxi rufen.

Also Tommy sieh es jetzt als mentale Herausforderung diese Foltereinheit hier mitzumachen...und zu bestehen.

2 Stunden vorbei, mein linkes Knie schmerzt an der linken Hinterseite...sch....e tut das weh...denk nicht drüber nach, verdänge es......aus 3Min 30 werden 3 Minuten Laufeinheit auf dem Intervalltrainer umgestellt. Bischen Luft holen.

2 Stunden 30 ......Oberschenkel fangen an sich zu verhärten inclusive rechtem Knie. Schmerzverzehrtes Gesicht, mentale Überwindungskraft bei Km 20.....Mensch reiß Dich zusammen verdammt Du hast ein Ziel und bist noch nicht mal bei 50 %.

Die Leute die mir entgegenkommen schauen mich mit einem Fragezeichen an nachdem ich mich lauthals anfeuere.

Sollen doch denken was sie wollen, ich laufe schliesslich mit einem abgebrochenen Messer im Knie.

Kilometer 22..aus drei Laufminuten werden 2 Minuten .....mental wieder aufs Knie konzentrieren....jetzt nich schlappmachen, Du hast die Chance hier mental zu wachsen oder einen riesenschritt nach hinten zu machen...mach in vorwärts, los weiter.

Km 25 ...aus 2 Minuten werden 1.30 Minuten Laufeinheit, ich seh echt Sterne bei jedem Schritt. Wenn ich mich nicht konzentriere dann brech ich links weg.

Km 26 ganz schwere Phase. Ich laufe in unmittelbarer Nähe meines Hauses vorbei..Brech ab Thomas brech ab das ist unverantwortlich brech endlich........neiiiiiiiiin ich ziehe die Sch...ße jetzt durch....2 Km noch ....30 Sekunden laufen....30 Sekunden gehen.......

Leute ganz ehrlich ich bin einen Kilometer vorm Ziel am absoluten Endpunkt angelangt........Schlusskilometer.......ich habs geschafft, Schmerzen überall...aber ich habs geschafft und das an einem Tag der überhaupt nicht fürs Laufen gedacht war..Bergauf , bergab, einige Höhenmeter....und trotzdem nach 3 Stunden 45 Minuten und 32 Sekunden zu Hause......................................Mentaler Sieg........erholen,abschalten........ich laufe in Bonn....





http://meinsportplatz.de/shootertommy/tracks/99461-115-Tage-bis-Bonn-oder-28-miles-later-27-889-um-14-Uhr-Langer-Lauf-
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